„Behüte dein Herz“

(Sprüche 4,23)

Erlebnisse in der Stille

Schon viele Jahre hatte ich den Wunsch, an Tagen der Stille teilzunehmen. Aber im Endeffekt fehlte dann der Mut, und es gab immer irgendwelche Gründe, dieses Vorhaben nicht in die Tat umzusetzen.


In meinem Leben ist in den letzten Jahren vieles passiert, aber ich habe es gar nicht im Herzen wahrgenommen, habe immer nur funktioniert an meinem Arbeitsplatz, in der Familie, in der Gemeinde und in den verschiedenen Ehrenämtern und Aufgaben. Doch als ich während einer Besprechung plötzlich zusammenbrach und zum Arzt musste, änderte sich etwas in mir. Der Arzt kannte mich zwar nicht, aber er fragte, ob ich nicht ein paar Ämter aufgeben und mich vielleicht um mich kümmern möchte.
Diese Begebenheit hat mich nachdenklich gemacht. Ich habe meine Ämter inzwischen reduziert und ich fand den Mut zur Anmeldung zu den Tagen der Stille von el shalom in Krelingen.

Die Tür zum Herzen
Auf der Hinfahrt war ich einerseits voller Vorfreude und andererseits auch voller Sorgen und Fragen.  Wie wird es sein? Werde ich die Stille aushalten? Habe ich zu wenig Bibelwissen? Werde ich mich blamieren? Wie wird die Gruppe sein, wie die Leitung?
Ich bin so dankbar für diese kostbare Zeit in den Tagen der Stille. GOTT und JESUS waren mir sehr nahe. Wir hatten Bibelarbeiten, Austausch in der Gruppe, erlebten Lobpreiszeiten mit wunderschönen Texten zwischendurch, kreatives Gestalten, ganz viel Stille und auch Tage des Schweigens. Täglich bekamen wir Fragen, die unser Herz betrafen. Hier wurde mir sehr bewusst, wie wenig ich mich bisher um mein Herz gekümmert hatte. Eine Tür zu meinem verschlossenen Herzen öffnete sich und es flossen auch manchmal Tränen, Tränen der Erlösung und Befreiung.

Auf das Herz hören
Schweigend bin ich mit einer Teilnehmerin zwei Stunden durch den Wald gegangen – welch eine Erfahrung! Mir war, als lernte ich das achtsame Sehen und Hören und Wahrnehmen ganz neu.
Jeden Morgen überraschte uns die Mitarbeiterin Sabine mit einer kleinen Gabe zum Thema Herz. Sie begleitete die Lieder auf der Gitarre, las uns kostbare Anregungen vor und beschenkte uns mit dem Abendsegen. Herzlichen Dank dafür!
Frau Ott, unsere Leiterin, nahm uns sehr umsichtig und liebevoll an die Hand und ins Thema. Sie bot uns auch Gespräche an. Das war sehr wertvoll für mich.
Durch die Tage der Stille habe ich für mich entschieden, dass ich mein Herz behüten und dass ich auf mein Herz hören will, denn es kennt mich ganz genau!

HvB - 12/2013