Beschenkt – begabt – begeistert


„Herr, lass uns sein vor Dir wie eine Schale, in die Du Dein frisches Wasser einschenkst, die Du voll machst und die dann überfließt, so dass dieses frische Wasser weiterfließt, auch zu den Menschen um uns herum!“ Dieses Gebet des jungen Krelinger Theologiestudenten, der uns in den „Tagen der Stille“ in den Lobpreis führte, hat mich innerlich berührt. In den „Tagen der Stille“ meine Schale füllen lassen. Gott will mir einschenken, sodass es überfließt. Einschenken – beschenkt. Er beschenkt mich. Und ich brauche nichts weiter ‚zu tun‘ als es anzunehmen. Druck fällt von mir ab. Ich lasse mich beschenken.
So lebt es die Referentin Irmgard Ott vor. Beschenkt, und sie schenkt. Durch sie schenkt Gott ein, lässt auf Ihn hören und auf Ihn sehen und berührt zerbrochene, wunde Herzen.
In dem was sie sagt spüre ich den Geist Gottes. Sie meint immer, was sie sagt. Begeistert bin ich von der fantasievollen Sprache und auch davon, wie sehr das, was sie sagt, meine Fantasie begeistert.
„Jetzt geht mal in euer Zimmer und stellt euch vor, Jesus wartet da auf euch!“ Begeisternd einfach.
Auf meinem Zimmer: Ich machte alles dunkel und setzte mich auf den Boden an die Heizung. Zunächst nichts als Dunkelheit und erwartungsvolle Stille. Jesus saß nicht auf meinem Bett, wartete auf mich und kam nicht in Lichtgestalt. „Mein Leben ist ziemlich dunkel grade“, dachte ich. Und dann fiel mir eine Situation ein – eingeschenkt – in der es auch dunkel gewesen ist und ich für einen kurzen Moment Jesus im Zimmer auf einem Stuhl sitzen ‚sah‘, als ob Er gewartet hätte. Und eigentlich erwartete ich von Ihm Schelte oder Verurteilung, doch ich erinnere mich an einen liebevollen Blick.
Von dieser Einschenkung begeistert stellte ich mir Jesus in allen meinen Alltagssituationen vor, die ich als schwierig empfinde, die mich niederdrücken oder mir Angst machen. Überall begegnete ich Seinem liebevollen Blick. Das war begeisternd kraftvoll.
Und dann zurück im Jetzt, im Dunkeln, im Zimmer. Ich setzte Jesus neben mich. Er sagte etwas zu mir. Ich weinte berührt und wurde beschenkt.
Irmgard Ott hat uns jeden Tag Jesus anschauen lassen, und das oft auch auf humorvolle Art und Weise.
Die gesamte Gruppe, zehn Teilnehmer, war auch begeistert von Gottes begabter Ingrid, die uns mit geistlichen Leckerbissen, passend zu den Themen der Stillen Tage, beschenkt hat.
Wir waren begeistert voneinander, haben miteinander gelacht und geweint.
Ich bin begeistert von den Tagen der Stille. Danke!

Mareike Heil