„Die Tage der Stille sind mir heilig“


Wie GOTT in den verschiedenen Phasen der Stille wirken kann

„Im Stillsein und Hoffen werdet ihr stark sein“ (Jesaja 30,15). „Aber ihr wollt nicht!“ Warum eigentlich nicht?! Stille war mir schon immer wichtig, aber als ich GOTT kennenlernen durfte, merkte ich schnell, wie wichtig diese Zeiten der Stille für mich sind.

Zum zweiten Mal habe ich in diesem Herbst an den Tagen der Stille in Krelingen teilgenommen, und beide Male waren so einschneidend, stärkend und kräftigend, dass ich nur staunen kann! GOTT hält so viele kostbare Geschenke für uns bereit. Wir müssen nur bereit sein, zu ihm zu kommen und uns von ihm beschenken zu lassen.

Ankommen
Dabei empfinde ich jede Phase der Stille als kostbar. Als erstes das Ankommen, die Vorfreude auf die Tage des Ruhens, des Sich-verwöhnen-Lassens, des Ankommens bei sich selbst und bei GOTT. Langsam aber sicher kann der Alltag, der uns doch so fesseln will, ausge-blendet werden.
Sehr hilfreich finde ich dabei die schönen Lobpreislieder, die Anbetungszeit, in der wir uns praktisch in die Nähe GOTTES singen dürfen. Die Liedschreiber müssen die Sehnsucht und Liebe zu GOTT intensiv gespürt haben, das sagen die Texte deutlich aus.

In-sich-Gehen
Die zweite Phase ist dann das In-sich-Gehen. GOTT hält seinen Finger auf unsere wunden Punkte und beginnt mit der Seelen-Arbeit. Das fühlt sich nicht schön an, weil es oft schmerzlich ist. Aber ebenso wenig schön sind Geburtsschmerzen. Die Freude am neu geborenen Kind ist umso größer. GOTT zeigt uns unsere Schwachstellen und füllt unsere Lücken durch sein heiliges Wirken.
In dieser Phase ist man ganz für sich, und nichts ist hier hilfreicher als die Stille. Stille von außen, Stille von innen. Nur so können wir GOTTES leise, zarte aber auch mächtige Stimme hören. Jetzt dürfen wir die Welt mit seinen Augen sehen, und unser Blickwinkel wird korrigiert.

Neu ausrichten
In der nächsten Phase ist das Neu-ausrichten dran. Nachdem GOTT eingegriffen hat und wir sozusagen an Ihn „angedockt“ sind, zeigt er uns seinen Weg für uns. Vielleicht – vielleicht auch nicht.
Aber in jedem Fall verspricht er uns eines: Auch wenn wir den Weg nicht wissen, reicht es völlig auf Den Einen, Den Ewigen zu schauen, der den Weg für uns weiß. Ihn zu kennen und auf ihn allein zu vertrauen, seine Zusage neu zu spüren und zu erleben, richtet uns wieder auf und justiert uns sozusagen wieder auf seine Spur.
„Meine Wege sind höher als eure Wege“, sagt der Herr. Wenn wir unser ganzes Vertrauen darauf legen, werden wir nie tiefer fallen als in GOTTES Hand.

Gefühle ausmalen
Sehr schön und intensiv habe ich auch die Kreativ-Phase, das Malangebot, erlebt. Hier kann man seine Empfindungen, Erwartungen und Gefühle richtig ausmalen. Das schenkt inneren Frieden und Befriedigung.

Einrichten auf den Alltag
In der letzten Phase schleicht sich dann die Realität und ein langsames Einrichten auf den Alltag ein. Vertraute Gedanken sind es, aber doch neu, weil GOTT uns in der Zeit der Stille innerlich erneuert hat.
Oftmals stoßen wir in der Zeit der Stille auf Bibelverse, die uns in einem völlig neuen Licht erscheinen, weil GOTT uns durch sie angesprochen und uns seinen Zuspruch versichert hat. Mir hilft es sehr, diese Verse zu verinnerlichen. Sie sprechen dann auch in Alltagssituationen zu uns, und ich erinnere mich an das Versprechen GOTTES, dass er stets bei mir ist. Also, wenn Er für mich ist, wer kann dann gegen mich sein?!
Ich bedanke mich für die Möglichkeit, Stille erleben und wirken lassen zu dürfen und freue mich auf die nächsten Tage der Stille in Krelingen!

SR – 12/2012

Abdruck und Namenskürzel mit Genehmigung der Verfasserinnen.