Ermutigende Erfahrungen in Asien



Ab Dezember 1986 war Irmgard Ott für sechs Jahre in Asien. Hier berichtet sie von einigen eindrücklichen Erfahrungen mit GOTT. Der allmächtige, liebende GOTT ist und bleibt derselbe und wirkt auch heute noch Wunder.


Pakistan

In Peshawar besuchten uns im Herbst 1991 Studenten einer Bibelschule aus Singapur. Ihr Reiseleiter kannte unsere Arbeit schon. Dankbar war er für alle Unterstützung, die ich ihm vom Büro aus geben konnte. Beim Abschied meinte er: „Irmgard, wenn du einmal Urlaub machen willst, kannst du zu uns kommen.“ Überrascht und nachdenklich sah ich ihn an. Sein Blick wurde fragend. „Ich bete gerade dafür“, antwortete ich leise. Jetzt spürte er wohl, dass das für mich mehr bedeutete als nur Urlaub und wiederholte sein Angebot: „Du kannst kommen.“

Er vermittelte mir auf einer südlich von Singapur gelegenen indonesischen Insel, die ich mit dem Schiff in ca. einer Stunde erreichte, eine ruhig gelegene „Hütte“ direkt am Meer.

Diese Tage dort über den Jahreswechsel waren für mich sehr eindrücklich und bedeutsam. Ich brauchte Ruhe und Stille. Das Alleinsein hier tat mir gut. In mir tobten Fragen. Ich suchte GOTT, denn ich verstand mein Leben nicht mehr. So viele Jahre war ich gerne in Pakistan gewesen, und die Arbeit dort erfüllte mich. Aber nun ertrug ich diese islamische Kultur nicht mehr. Was war nur los?

GOTT hörte den Schrei um Hilfe in meinem Herzen. Und während ich die Wellen vor mir plätschern sah, kehrten wieder Ruhe und Frieden in mein Herz. Sehr klar „sah“ ich, wie das neue Jahr für mich ablaufen sollte, wann ich Pakistan verlassen würde und dass ich im Herbst wieder in Asien wäre. Diesmal jedoch in Südostasien, einem Gebiet, das mich schon immer wieder interessiert hatte. - Ich war berührt von GOTTES klarem Führen und Leiten. … Und genau so wurde es auch. Ich konnte darüber nur staunen.

Hongkong

Wir waren ein kleines Team von freiwilligen Kurzzeit-Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern, u.a. Australien, Neuguinea. Unsere Aufgabe war es, ähnlich der von „Open Doors“, Literatur zu transportieren. Was genau geplant war, erfuhren wir jeweils erst morgens beim Meeting.

Nahezu täglich fuhren wir mit der Bahn von Hongkong aus zur nächsten Grenzstadt in China. Unsere Reisetaschen waren schwer und hauptsächlich mit Literatur gefüllt. Ein kritischer Moment war jeweils der Grenzübertritt, denn es war jedes Mal ungewiss, ob wir durchkommen oder zurückgeschickt würden.

An zwei Tagen hintereinander waren die Träger einer auffällig roten Reisetasche an der Grenze zurückgeschickt worden. Am folgenden Morgen bat mich die Leiterin, mit eben dieser Tasche, die  noch unverändert vom Vortag dastand, zu versuchen, die Grenze zu passieren. Sie meinte noch: „Irmgard, du kamst doch bis jetzt immer gut durch.“ Tatsächlich konnte ich bis dahin stets überraschend problemlos mit Gepäck in China einreisen. Doch mit dieser auffälligen Tasche, derselben wie am Vortag, am selben Grenzübergang?

Gut, dass nicht viel Zeit zum Sorgen war, da wir mit unseren ca. 10 kg schweren Taschen gleich zur Bahnstation gingen und die Bahn erreichen wollten. Nach einer halben Stunde Zugfahrt erreichten wir die Grenze. Alle stiegen aus und marschierten auf dem mit Stacheldraht eingegrenzten Weg zum Grenzübergang. Als ich an der Reihe war, stellte ich die Reisetasche wie üblich auf das Laufband, ging selbst durch den Check und staunte, dass der Beamte keine Notiz von der Tasche nahm. So griff ich sie am Ende wieder und war mit ihr in China. Ein Wunder!

Manila

Für diese Asienreise, die meine letzte werden sollte, was ich jedoch beim Buchen noch nicht wusste, hatte GOTT mir klar die Flugroute gezeigt. Es war nun Mitte Dezember und für den 26.12. war mein Flug nach Manila gebucht. Allerdings kannte ich dort niemanden und wusste auch noch nicht, wo ich wohnen würde.

Bisher hatte mich GOTT treu geführt. So betete ich an jenem Morgen besonders, was SEIN Plan für meine Zeit in Manila sei … und ging zur Arbeit.

Im Teamhaus wurden wir wieder für eine Fahrt nach China eingeteilt, diesmal mit neuen Gästen aus den Philippinen. Wir waren alle sehr darauf konzentriert, unsere Aufgabe gut zu erfüllen. So nahmen wir das uns zugewiesene Gepäck, gingen zur Bahnstation und fuhren zur Grenze. Wir freuten uns, dass wir alle passieren konnten.

Als unser Auftrag erledigt war, aßen wir noch zusammen in einem Restaurant zu Mittag. Erst jetzt begriff ich so richtig, dass ich ja mit Freunden aus den Philippinen zusammensaß. Ich stellte ihnen viele Fragen zu Land und Leben dort. Eine ganze Zeit lang hatten sie mir schon geantwortet und berichtet, was ich wissen wollte. Dann stockten sie und fragten: „Irmgard, willst du kommen, weil du so interessiert fragst?“ Sie hatten gemerkt, dass hinter meinem Fragen mehr steckte. „Ja“, antwortete ich nun selbst betroffen. Sie schauten mich an und meinten: „Du kannst zu uns kommen. Wir haben ein großes Haus, in dem wir als Team leben.“ - Ich war tief bewegt. So einfach, klar und direkt war GOTTES Antwort!

Und es war nicht das letzte Mal, dass GOTT so führte …  

Indonesien

Seit GOTT in Manila, dem am weitesten entfernten, östlichsten Ort, an dem ich war, zu mir von Deutschland sprach, war mein Herz schwer. Wie gut, dass ich danach in Singapur bei Freunden wohnen konnte. Ich spürte, ich brauchte etwas mehr Zeit und hatte stark den Eindruck, erst zwei Tage später als geplant nach Jakarta weiterzufliegen. Das Umbuchen klappte erstaunlich gut.

An einem Vormittag war ich zu einem Gebetsspaziergang unterwegs. Ich wollte GOTT hören, SEINEN Plan für mich mehr erkennen und Klarheit über die nächsten Schritte bekommen. Zwar erhielt ich keine konkrete Antwort, doch ich wurde ruhiger und wohltuender Friede kam in mein Herz.

Meine Freunde hatten mich zum Mittagessen eingeladen, und so ging ich zu ihrer Wohnung zurück. Ich war überrascht, dass noch ein weiterer Gast bei ihnen eingeladen war. Je mehr wir sprachen, desto größer wurde mein Staunen: Diese Freundin flog am Tag vor mir zurück nach Indonesien, wo sie arbeitete. Sie notierte meine Ankunftszeit in Jakarta und vermittelte mir an allen drei Orten, wohin ich geplant hatte zu reisen, Kontakt zu Freunden von ihr, bei denen ich wohnen konnte.

Einen Tag später landete ich in Jakarta. Heiße Luft kam mir entgegen, als ich  aus dem Flugzeug stieg. Diesmal war ich tatsächlich etwas unsicher und angespannt, wie alles werden würde. Ich sah mich um und überlegte, was ich als nächstes tun würde … Als ich dann aufblickte, traute ich meinen Augen nicht. Da stand jemand mit einem Schild: „Irmgard willkommen in Indonesien“. Ich war überwältigt! Welch eine Liebe, Größe und Treue GOTTES!