Die Ewigkeit im Herzen


Gottes Wirken in unserem Leben


Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat Er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
Prediger 3, 11


Staunend lässt sie die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate nochmals an ihrem inneren Auge vorbeiziehen. Jetzt wirkte auf einmal alles überraschend geordnet, wie von unsichtbarer Hand sorgfältig geführt. Selbst das, was mitten im Erleben wie ein Hindernis aussah, erscheint nun sinnvoll eingefügt.

Da kann man nur staunen
Diese neue Sicht der Dinge empfindet sie erst zunächst befremdlich und seltsam. Doch je länger sie darüber nachsinnt, desto mehr spürt sie Freude und tiefe Dankbarkeit in sich aufsteigen. Sie beginnt das Lied von Hella Heizmann zu summen: „Da kann man nur staunen über Gott und über die Wunder, die Er tut, einfach nur staunen.“
Als sie jedoch mitten in den Erlebnissen stand, erlebte sie den Weg mühevoll und anstrengend, manche Wegstrecke sehr herausfordernd, ja nahezu überfordernd.
Nein, es war kein Spaziergang gewesen. Es glich eher einer Bergbesteigung, mit teilweise steilen und schwierigen Abschnitten. An einigen Aussichtspunkten belohnte sie ein wunderbarer Ausblick. Das erfreute sie. Auch die Ruhebänkchen zwischendurch taten ihr gut. Da konnte sie ausruhen und erneut Kraft sammeln, denken, beten, bitten und danken. Das gab ihr immer wieder neuen Mut, weiter zu gehen und sich den Aufgaben zu stellen.
Nun ist der Gipfel, das Ziel erreicht und sie atmet durch. Sie spürt, wie sich die Anspannung der übervollen Zeit langsam zu legen beginnt. Ihr Denken wird wieder weiter und freier.

Passender Zufall

Ja, es war anstrengend gewesen! Und doch erkennt sie nun deutlich, wie so vieles genau passend war. Durch das ungeliebte, lästige zeitliche Verzögern konnte sie manches nochmal neu überdenken und verbessern.
Ganz ehrlich betrachtet hatte viel Gutes wenig mit ihr selbst zu tun. Es lag einfach bereit, als sie es brauchte. Ihr Teil war eher, dies zu erkennen, anzunehmen und entsprechend zu handeln. Bisher hatte sie das noch nicht so klar wahrgenommen. Aber nun sah sie es ganz deutlich: Es war die Hand Gottes, die weit über ihr eigenes Mühen hinaus ständig am Werk war.

Der passende ‚Zufall‘ war ja längst vorbereitet! Wie ist das bei einem Samenkorn? Erst wird die Erde gelockert, dann der Same hineingelegt. Während das Korn keimt und Wurzeln hervorsprießen, geschieht oberflächlich betrachtet nichts. Erst wenn die Pflanze die Erdoberfläche durchbricht, freuen wir uns an dem neuen Grün. Doch das, was davor für uns unsichtbar geschah, ist existenziell wichtig und wesentlich!

Gottes Handeln

Ist es mit Gottes Tun nicht genauso? Wir freuen uns über ‚genau passende Erlebnisse‘. Doch längst vorher, als wir noch nichts davon ahnten oder wahrnahmen, begann Gottes Handeln. Für Ihn ist es kein ‚Zufall‘, sondern Sein liebevolles Werk für Seine so geliebten Menschen!
Prediger 3, 11 beschreibt dies sehr anschaulich: „Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat Er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. “
Gottes Anliegen reicht weiter als das, was wir oft als Ziel vor Augen haben. Sein Blick ist umfassender, Sein Herz ist größer als unseres. Und in Seiner Liebe hat Er etwas von Sich, nämlich ‚die Ewigkeit in unser Herz gelegt‘. Deshalb haben wir Verlangen nach Ihm. Dadurch können wir Ihn suchen und mit Ihm verbunden sein. Hier liegt der Grund unserer tiefsten Sehnsucht und ihre Erfüllung.

SEINE Geschenke

Gott hat an alles gedacht: Er hat die Erde schön gemacht. Er handelt, weit über unser Sehen und Erkennen hinaus, davor, danach und mitten drin! Und Er gibt uns Teil an Seinem Ewigen.
Er begabt uns, um zu denken und zu handeln. Jedoch bleibt unser Tun stümperhaft gegenüber Seinem Tun. Und all unser Vermögen, wie Tun, Denken, …, ist letztlich ebenso Sein Geschenk an uns! Er ist stets der Gebende, der Handelnde. Überraschenderweise freut Er sich daran, uns mitarbeiten zu lassen trotz all unserer Mängel! Das ist Seine Größe! Dabei kommt Er trotz all unserer Unvollkommenheit zu Seinem Ziel!
„Gottes Pläne sind zum Staunen, und Er weiß genau, wie Er sie zum Ziel führt.“ Jesaja 28, 29b (Gute Nachricht).

Irmgard Ott
Seelsorgerliche Beraterin und 1. Vorsitzende von el shalom


12/2011