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Geöffnete Augen


„Öffne mir die Augen, dass ich sehe ...“, betet jemand in Psalm 119,18. Elisa bittet für seinen Mitarbeiter: „HERR, öffne doch seine Augen, dass er sehe!“ (1. Könige 6,17). „Da wurden ihre Augen geöffnet“, heißt es von den Emmaus-Jüngern als sie Jesus das Brot brechen sahen (Lukas 24,31). Paulus „fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er wurde ... sehend“, als Ananias ihm die Botschaft von Jesus überbrachte (Apostelgeschichte 9,18).

Geöffnete Augen - bei Menschen der Bibel durch ein Eingreifen GOTTES, das zu neuem Erkennen und Handeln führte und ihr Leben veränderte. Geöffnete Augen sind auch heute nötig, um zu erkennen, was in und um uns geschieht, um neue Durchblicke für unser Leben zu erhalten.

Geöffnete Augen - ein Pfeiler des Auftrages von el shalom

„Augen zu öffnen“ - ist eines unserer Anliegen und gehört mit zum Auftrag von el shalom. Nicht zu sehen heißt blind sein. Damit kann ein Mensch von sich aus nicht umgehen, außer er lernt und übt es. Verliert jemand den „Durchblick“, wird er oft handlungsunfähig und fühlt sich wie gelähmt seiner Lage ausgeliefert. In manchen Bereichen schaffen wir es selbst zu beten: „HERR, öffne mir die Augen, dass ich sehe“. In anderen brauchen wir einen Menschen, der dies mit uns erbittet und hilft, wieder klar zu sehen.
Oft meinen wir, die Situation des anderen „klar“ zu sehen, doch für uns selbst sind wir blind.

Glücklicherweise machen sich einige Menschen frühzeitig auf den Weg, sich selbst, ihre Motive, ihre Beziehungen und schließlich Gott neu zu sehen. Manche Menschen machen sich erst recht spät auf den Weg, wenn schon viel Not gewachsen ist. Das Anliegen von el shalom ist es, Licht in Dunkelheiten zu bringen, ehe große Nöte entstehen. Durch neue Blickwinkel oder Sehkorrekturen können Erlebnisse und Erfahrungen wieder anders wahrgenommen werden und Gesundes kann wachsen.

Sieht sich jemand überfordert, erlebt er alles, was auf ihn zukommt als bedrohend. Um sich zu schützen, reagieren Menschen dann häufig angreifend oder sie ziehen sich zurück. Sie scheinen damit zufrieden zu sein, sind es aber meist doch nicht. Obwohl viele daran leiden, ist es schwer von sich aus selber heraus zu finden. Hier kann verständnisvolles Beraten und Begleiten einen wesentlichen Knoten lösen und Leben wieder in Fluss kommen.

Aussagen wie: „Mich versteht keiner!“, „Ich habe immer Pech!“, „Ist der aber blöd!“ gehören zu unserem Alltag. Wir beurteilen Erlebnisse, wie wir sie sehen. Wieviele Schmerzen liegen hinter diesen Einstellungen. Immer wieder hören wir sie in den Beratungsgesprächen und sehen die zerstörerischen Folgen. Es fehlt gegenseitiges Verstehen. Nicht weil es nicht möglich wäre, sondern ganz einfach, weil jeder aus einem anderen Blickwinkel sieht und urteilt. Da kann ein neues Hinsehen- und -hören segensvoll sein, um aus Gedankenkreisläufen und Festlegungen herauszufinden.
Dies ist der begeisternde Teil unserer Arbeit: Menschen lernen neu zu sehen und können dadurch erleben, dass sich etwas verändert, dass sie selbst und Beziehungen heil werden. Befreiung geschieht und Leben pulsiert neu.

Geöffnete Augen - Menschen erleben das Angebot von el shalom

In unserer jetzt über einjährigen Arbeit von el shalom erlebten schon mehrere Personen, dass Licht in bisher dunkle Winkel ihres Lebens kam, was große Entlastung für die Betroffenen bedeutet. Ihr Leben erhielt danach eine andere Qualität. Mehrere erzählten uns, wie Menschen in ihrer Umgebung positive Veränderungen wahrnahmen. Kraft, die vorher in Frust oder Hilflosigkeit floss, kann nun aufbauend eingesetzt werden.

el shalom ist eine neutrale Beratungsstelle, in der Menschen in einem geschützten Rahmen außerhalb ihrer gewohnten, bekannten Umgebung (Gemeinde) persönliche Beratung und Begleitung in Anspruch nehmen können. Eine Frau, die von el shalom hörte, sagte spontan: „Genau das brauche ich: Eine neutrale Stelle mit Fachkenntnis.“ Dass nun Licht in ihre Dunkelheiten fällt, erlebt sie als schmerzlich und anstrengend - und zugleich als sehr befreiend. Sie möchte neu sehen! Ein mutiger und sehr lohnender Schritt!

Echte Veränderungen brauchen Zeit. Die besten Erfahrungen haben wir, wenn Menschen sich nicht unter Zeit- und Leistungsdruck setzen und sich auf einen neuen Prozess einlassen. Indem wir gemeinsam ein Stück Weg gehen und Erlebtes ansehen, fällt neues Licht auf Ereignisse und der Betreffende sieht neu - nun mit etwas Abstand -, was hier wohl geschehen ist. Dadurch werden Handlungsabläufe einsichtiger und häufig wird ein typisches Handlungsmuster sichtbar. Wer dies klar erkennt, kann prüfen, ob er weiterhin in gleicher Weise damit umgehen will. Mit diesem Klarsehen werden meist auch neue Handlungs- und Reaktionsmöglichkeiten erkennbar.
Dankbar und staunend sehen wir, wie Menschen mit GOTTES Hilfe stabil und heil werden und sich ihr Leben neu entfaltet

Geöffnete Augen - der Weg von el shalom

el shalom begann durch ein Wort vom HERRN: „Gefangene heraus zu führen ... Blinden Augen zu öffnen“... (Jesaja 42,6-7). 1997 entstand el shalom und war anfangs ein sehr kleines Team, das sich im Glauben darauf einließ. Äußerlich schien es aussichtslos und hoffnungslos. Von Anfang an war klar: el shalom wird nur werden, wenn der HERR dies will und segnet. Seit Februar 1998 ist el shalom ein gemeinnütziger Verein. Es gab mehrere Phasen, in denen die Verheißung des HERRN das einzige Sichere war! Nur indem wir auf IHN sahen, blieben wir auf dem Weg. Manche Erlebnisse und Ereignisse verstanden wir auch nicht. Öfter baten wir: „Zeig uns, dass Du dabei bist.“ Und ER tat es!

Die Angebote von el shalom führt Frau Irmgard Ott aus. Für uns ist es rückblickend faszinierend zu sehen, wie die unterschiedlichen Stationen ihres Lebens alle auf el shalom hinführen: Pädagogische Arbeit (Kinder und Jugendliche), Gemeindearbeit, Gästebegleitung in der Freizeit- und Seelsorgearbeit des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen, Missionserfahrung (6Jahre Asien), Weiterbildung zur Fachwirtin für Organisation und Führung im Sozialwesen und Ausbildung in biblisch therapeutischer Seelsorge.

Dadurch erhielt sie ein geschärfteres Auge auch für Arbeitsaufbau, Teams, wirtschaftliche Aspekte usw., was sich in der Beratungsarbeit als sehr hilfreich erweist. Viele Probleme beziehen sich auf Gewohnheiten und Strukturen im privaten Leben, in Alltagssituationen, an Arbeitsstellen, in Teams und Gruppen.

Durch die Praxis erkannten wir selbst klarer, welche besondere Kombination wir mit der BERATUNG & BEGLEITUNG von el shalom anbieten. Es gibt wenig seelsorgerlich-therapeutische Berater mit Einblick in Management und persönlicher Missionserfahrung.
Von Mitte November 1998 bis Ende Mai 1999 hospitierte Irmgard Ott neben der deswegen reduzierten el shalom-Arbeit in vier psychosomatischen Kliniken in Deutschland und der Schweiz. Sie erhielt gute Einblicke in die psychiatrische Arbeit und große Ermutigungen zu unserer Arbeit. Wir sind dankbar für diese besondere, reiche und erfüllte Zeit.

Mitte Mai 1999 erhielt Irmgard Ott die Gelegenheit, beim dritten Internationalen Symposium „Psychotherapie und Seelsorge“ in Gwatt, Schweiz, teilzunehmen. Der Untertitel war: „Zwischen Säkularisierung und Spiritualität. Pyschotherapie und Seelsorge an der Schwelle zum 3. Jahrtausend.“ PD Dr. Peter Zimmerling, Universität Heidelberg, Gründungsmitglied unseres el shalom-Vereins, hielt das Eröffnungsreferat vor über 300 Teilnehmern. Ein Anliegen dieser Konferenz war es Impulse zu geben, dass Glaube, Seelsorge und Psychotherapie wieder die richtigen Stellenwerte bekommen. So ging es u.a. darum, Psychologie als Werkzeug und nicht als „Glaubensinhalt“ zu sehen. Hier verschob sich einiges in den letzten Jahren, was nun wieder in gesunde Bahnen gelenkt werden sollte.

Geöffnete Augen - neue Schritte bei el shalom

Im Frühjahr 1999 erhielten wir überraschend über e-mail Gesprächsanfragen für Seelsorge an Missionaren.

Im April 1999 schrieben Freunde im Nahen Osten Frau Ott, ob sie bereit sei, mit einer Missionarin eine e-mail Beratung zu beginnen. Da sie bei Beratungen die Person sehen möchte, konnte sie sich das nicht vorstellen und teilte dies jenen Freunden im Nahen Osten mit. Vier Wochen später erhielt sie von Missionarsfreunden aus Afrika eine ähnliche Anfrage. Nun horchte sie auf.

Ende Mai, als Frau Ott von der Schweiz nach Hause kam, hatte die Missionarin vom Nahen Osten bereits einen Flug gebucht und plante sofort zu kommen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wo sollte der Gast wohnen? Wo sollte sich so schnell eine passende Gästewohnung finden?

Wir versandten Gebets e-mails, ohne eine Unterbringung für die Missionarin zu sehen. Im Gespräch mit jemandem wurde klar: „Wenn GOTT die Person sendet, hat ER auch eine Lösung. Wir müssen sie nur finden.“ Kurz darauf hörte sie von einer Wohnung. Eine Stunde später sah sie diese an und merkte: die war in jeder Hinsicht ideal!
Es waren acht intensive Begegnungs- und Gesprächstage mit jener 1. Missionarin. Danach flog sie verändert zurück.

Die Missionarin sagte beim Abschied: „ el shalom is a ministry with a heart.“ „el shalom ist eine Arbeit mit Herz“. Und sie schrieb: „Augen öffnen und aus der Gefangenschaft in die Freiheit führen...“ (Jesaja 42,7) ist genau das, was bei mir in den acht Tagen bei el shalom geschehen ist!“

Das obige Erlebnis sahen wir als ein Startzeichen vom HERRN, mit dem wir jetzt noch nicht gerechnet hatten. Wir glaubten von Anfang an, dass el shalom und Mission miteinander zu tun haben werden. Jetzt scheint es bestätigt.

Im Juni 1999 nahm Irmgard Ott an der II. Europäischen Member Care Consultation (Member Care ist eine internationale Fürsorge für Missionare) in Frankreich/Elsaß teil. Sie erlebte dort wertvolle Begegnungen. Ein Missionsvertreter aus den USA betonte, wie wichtig neutrale Beratungsstellen seien. Die Member Care Koordinatoren von Deutschland sagten ihr, sie beobachteten seit April 1998 aufmerksam die Entwicklung von el shalom und würden Missionare auf uns hinweisen.

Geöffnete Augen - die Arbeit von el shalom

Die Süddeutsche Gemeinschaft in Grafenau-Döffingen war bereit, uns in ihren hellen und neuen Räumen mit den Angeboten von el shalom beginnen zu lassen. Hier finden nun die Beratungen und Besinnungszeiten statt. Dadurch bekam die Arbeit in der jetzigen Phase ein Standbein und konnte sich festigen. Wir sind der Gemeinschaft sehr dankbar für ihre Offenheit und schätzen ihr großes Entgegenkommen. Das ist ein enormer Startsegen für uns!

In der Süddeutschen Gemeinschaft in Grafenau-Döffingen, Bergstrasse 11, finden in größeren zeitlichen Abständen Besinnungszeiten statt. Jeder, der möchte, kann daran teilnehmen.

Miteinander tragen

Wir sind offen für eine gesunde Verbundenheit der Gemeinde Jesu. Gerne wollen wir mit solchen, die das gleiche Anliegen haben, zusammenarbeiten. Als neutrale Beratungsstelle suchen wir die Vernetzung mit anderen, die ähnlich arbeiten.
el shalom braucht Leute, die glaubensvoll mitgehen, diese Aufgabe mittragen, wo möglich auch tatkräftig und praktisch unterstützen, sich dazu bekennen und es fördern.
Danke allen, die Ihr uns bisher geholfen haben im Gebet, mit finanziellem Einsatz, mit Ermutigungen, Rat und Tat. Mehr und mehr wird sichtbar: Die Arbeit von el shalom beginnt Früchte zu tragen!


el shalom –Team
el shalom Freundesbrief September 1999


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