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Ich bin ein Siegertyp


Vor einigen Wochen war ich zu Tagen der Stille in Krelingen. Als ich im Prospekt las, dass dort stille Tage statt finden, wusste ich: da möchte ich hin. Ich wollte eine „Auszeit“, eine Zeit, in der ich das Vergangene - meine Krebskrankheit und das Kommende -  Fragen der Mitarbeiterführung und ein großes Bauprojekt - „bearbeite“. Bildlich gesprochen kam ich mit hängenden Schultern in diese Zeit, was mir bis dahin gar nicht bewusst war. Erst am Ende der Tage merkte ich, was Befreiung heißt und wie viel Freude in mein Herz gekommen war. Vier Tage Stille empfand ich wie zwei Wochen Urlaub.

Das Thema dieser Tage war sinngemäß: Lass dein Herz meine Worte festhalten, denn daraus quillt das Leben.  Mehrmals am Tag bekamen wir von Irmgard Ott in den Besinnungszeiten weitere Impuls mit in die Stille. Auch der gegenseitige Austausch und die Zeiten des Lobpreises waren für mich sehr aufbauend.
In drei Punkten kann ich mein Erleben dieser ganz persönlichen Zeit zusammenfassen:
Schau zuerst in dein Herz - was fühle ich, was denke ich, wo stehe ich? (das war für mich eine Bestandsaufnahme)
Lass Jesus in dein Herz schauen -  „Erforsche mich, Gott“ -  will ich das wirklich, darf er das auch bei mir? (das empfand ich als Kampf)
Überlasse Jesus dein Herz und lass ihn handeln -  das bedeutet Freude „pur“, nur ER kann dich reich beschenken und dein Herz erneuern (das bedeutete für mich Sieg).

Wie gesagt, mit hängenden Schultern kam ich in Krelingen an, mit erhobenem Haupt bin ich gegangen. Das hat gerade in den Zeiten der Stille, wo man mit sich selbst und Jesus alleine war, Kampf bedeutet, denn sich selbst anschauen, Fehler an sich zu sehen, Schwachstellen zu entdecken -  das ist schmerzlich. Und darf Jesus dann seine Hand in die wunde Stelle legen und an mir arbeiten? Ich habe mich darauf eingelassen und gemerkt, wenn ER die Wunden behandelt, heilt er sie und dann kommt Freude ins Herz. Ja, ich habe mich wie ein Sieger gefühlt, stark und sehr froh.

Auf der Autobahn Richtung Heimat fuhr vor mir ein LKW, der auf der Rückseite einen großen Schriftzug hatte: „Wir sind Siegertypen“ stand dort in großen Buchstaben. Dieser LKW sagte genau dass, was ich gerade zuvor erlebt hatte. Jesus ist Sieger, deshalb darf ich ein „Siegertyp“ sein.

A.W. – 12/2006

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