Im Fluss der Zeit


Zeit - GOTTES Geschenk an uns

Zeit ist eine gerechte Gabe: Für jeden hat der Tag 24 Stunden, jede Stunde hat für jeden 60 Minuten. Die Frage ist: Wie gehen wir damit um? Wie füllen wir diese Zeit? Viele Menschen planen gerne ‚ihre‘ Zeit und merken, dass sie zwar den Plan in Händen halten, jedoch die Zeit oft nicht im Griff haben!

Die Zeit ist wie ein Fluss: Sie fließt gleichmäßig und stetig von Sekunde zu Minute zu Stunde. „Die Zeit läuft mir davon!“, sagen wir manchmal. Damit meinen wir: Die Zeit reicht nicht aus, für all das, was wir uns vorgenommen haben und wünschen!        
        
Aktive Zeit
Wie jedoch nutzen wir die uns gegebene Zeit? Viele gehen sehr aktiv damit um. Sie erkennen, dass Erfolg zuvor einen Einsatz braucht. Manager ermutigen zu Zeitplänen, um Ziele zu erreichen. Es gibt ganze Seminare zum Thema Zeitmanagement, die helfen sollen, Aufgaben und Termine innerhalb des zur Verfügung stehenden Zeitraumes effektiv abzuarbeiten.

Pläne helfen uns, damit Vorhaben gelingen. Sogar GOTT hat Pläne. So lesen wir in 1. Mose 6,14-16 wie GOTT Noah genaue Anweisungen mit exakten Maßen für den Bau der Arche gab. Dann lesen wir in V. 22: „Und Noah tat alles, was ihm GOTT gebot.“

In Apostelgeschichte 10 sehen wir, dass GOTT einen Plan mit Petrus hatte. Die Männer des römischen Hauptmannes Kornelius waren bereits unterwegs und nahe der Stadt Joppe, dem heutigen Jaffa, in der Petrus sich gerade aufhielt. Um die Mittagszeit betete Petrus wie gewohnt und bereitete sein Mittagessen, als er im Geist etwas Ungewöhnliches sah.

Durch diese von GOTT gegebene Offenbarung war er bereit, mit diesen Heiden zu gehen und dem Hauptmann und seinem Hause von JESUS zu erzählen. Und GOTT wirkte Großes!

Bis heute erhalten Menschen Weisung von GOTT, erleben GOTTES Wirken, Führen und Eingreifen zu exakt passenden Zeitpunkten. So eröffnen sich oft neue Wege.  

Wenn ich solche Maßarbeit  GOTTES, SEIN Wirken zu so treffender Zeit erlebe, stärkt das in mir den Glauben und die Gewissheit: ER ist dabei und weiß genau Bescheid! Das Aktiv-sein hat dadurch eine andere Qualität!

Ruhezeit - Wartezeit  
Aber wir kennen auch Zeiten, wo scheinbar nichts geschieht, wo GOTT zu schweigen scheint. Solche Wartezeiten machen uns leicht unruhig. Wir sorgen uns, ob wir etwas verpassen.

Ebenso gehören Ruhezeiten zum Leben dazu. Schauen wir in den Anfang der Bibel: GOTT arbeitete sechs Tage. „Am siebten Tag hatte GOTT SEIN Werk vollendet und ruhte von aller SEINER Arbeit aus. Und GOTT segnete den siebten Tag und erklärte ihn zu einem heiligen Tag, der IHM gehört, denn an diesem Tag ruhte GOTT, nachdem ER SEIN Schöpfungswerk vollbracht hatte.“ 1. Mose 2,2.3. (Gute Nachricht).

Ruhezeiten sind GOTT wichtig - von Anfang der Zeit an! Unsere Arbeit, unser Aktiv-sein braucht einen Gegenpol: die Ruhe. Hier kommen wir wieder in Verbindung mit unserem Herzen, unserem Inneren. Da ist Zeit und Raum, GOTT zu hören, SEINEN Wahrheiten nachzusinnen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. In diesem Innehalten und Hören, im Ruhen in IHM können wir neu gestärkt und ausgerichtet unseren Weg gehen, anstatt nur aus der Routine heraus zu re-agieren.

In der Bibel lesen wir immer wieder die Worte: „Als die Zeit erfüllet war …“. D.h. nicht nur das Reifen in der Natur und bei Menschen braucht seine Zeit, sondern auch das, was geschieht.

Vielleicht haben Sie das schon erlebt: Sie mühten sich um eine Sache und es ging nicht vorwärts. Dann zu einem späteren Zeitpunkt „flutschte“ alles nur so. Da war die Zeit dafür reif und es wurde erfolgreich und segensvoll.

Paulus meinte lange Zeit Gutes zu tun, indem er die Nachfolger JESU verfolgte, bis JESUS SELBST ihm mitten auf dem Weg erschien. Das veränderte sein Leben radikal. ER erkannte deutlich den lebendigen JESUS.

Allerdings fürchteten sich die Gläubigen in Damaskus noch sehr vor Paulus. So gab GOTT auch da genau zum rechten Zeitpunkt eine Botschaft: „… der HERR sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist MEIN auserwähltes Werkzeug, dass er MEINEN Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel.“ Apostelgeschichte 9,15.

Paulus  durchlebte danach äußerlich eine Ruhezeit, die innerlich sicher sehr aktiv war. Er schreibt davon selbst in Galater 1,17: „… zog nach Arabien …“

Dann hat er, wie kein anderer damals, die Botschaft JESUS weit über Israel hinaus verkündigt in einer Weise, die uns heute noch segnet.

Zeit ist vergänglich
Der Gemeinde in Korinth schrieb Paulus: „Ich baue nicht auf das Sichtbare, sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen.“ 2. Korinther 4,18. Das Zeitliche ist begrenzt, sagt uns Paulus.

„Alles hat seine Zeit“, schreibt der Prediger: „ … geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, … was gepflanzt ist, hat seine Zeit; … weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit …“ (aus Prediger 3).

Jemand sagte einmal sinngemäß: ‚Schade, dass die Zeit bei schönen Ereignissen so schnell vergeht, doch wie gut, dass sie auch bei Schwerem weitergeht.‘ Christen wissen: Das Leidvolle hat nicht das letzte Wort!

Zeit geht unaufhaltsam weiter, sie vergeht, sie ist vergänglich. Wir haben sie nicht im Griff. Allerdings: Was in der Zeit geschieht, was wir damit machen, hat Bestand - und kann sehr wertvoll sein.

Zeit - ein Geschenk GOTTES
Zeit ist ein Geschenk GOTTES an uns. Unser Anteil ist es, wie wir sie nutzen.

Wir können Zeit mit einem Ackerboden vergleichen, den der Eine bepflanzt, bearbeitet und schließlich die Ernte einholt, während der Andere ihn brach liegen lässt.

Oder wir vergleichen Zeit mit einer Schatztruhe: Sie steht da, doch was mache ich mit den Schätzen darin? Öffne ich die Truhe, freue mich über die Schätze und setze sie sinnvoll ein oder lasse ich sie in der Truhe gut verborgen, nahezu unbeachtet und verschlossen liegen?  Hält mich Angst ab, sie zu öffnen?  

Die Zeit, wie wir sie kennen, mündet ein in die Ewigkeit. Da werden wir staunend verstehen und manche Frucht sehen von dem, was wir hier nicht verstanden haben oder so nicht erkannten. Dann werden wir GOTTES Plan und Zeiten richtig sehen!

Die Frage für uns bleibt: Wie gehe ich heute mit ‚meiner‘ Zeit um? Wie fülle ich dieses von GOTT anvertraute Geschenk?

ER, DER EWIGE, segne Sie in dieser Zeit und mache - mit Ihnen zusammen - ‚Ihre‘ Zeit fruchtbar - bis hinein in die Ewigkeit!


Irmgard Ott   
Dezember 2014
Seelsorgerliche Beraterin
und 1. Vorsitzende von
el shalom