Loslassen
Nach einem Missionseinsatz in einem Krisengebiet in Afrika stand für mich fest, daß ich einige Zeit in Deutschland verbringen sollte. Da ich jedoch fast fünf Jahre nicht mehr in Deutschland gelebt hatte, war ich mir nicht sicher, wie gut ich mich wieder einleben würde. Auch hatten mich die Erlebnisse meines Missionseinsatzes so tief berührt, daß ich ständig das Gefühl einer tiefen Trauer in mir fühlte.
Die Frage, vielleicht Seelsorge in Anspruch zu nehmen, kam in mir schon sehr früh auf, aber ein anderer Teil in mir sagte immer: '... ne, ne, du schaffst das schon.'
Dann kam die Zeit, daß ich eine neue Stelle antreten sollte.
Je näher der Arbeitsbeginn rückte, um so unfähiger fühlte ich mich, wiederzu arbeiten. Ich fühlte mich den Anforderungen, die auf mich zu kommen würden, nicht gewachsen.
Das war der Punkt, wo ich merkte, daß ich dringend Hilfe brauchte. Nach einigem Suchen fand ich el shalom und eine wunderbare Unterstützung in Irmgard Ott. Durch ihre einfühlsamen Fragen schaffte ich es, die anstehenden Probleme aufzuarbeiten. Durch Gebete und kreatives Darstellen konnte ich das, was mich festhielt, loslassen. Durch ihre Hilfe schaffte ich es, gelassen meine neue Stelle anzutreten.
Der Anfang an der neuen Arbeitsstelle war auch sehr schwierig. Doch ich hatte nun den Mut und die Kraft, die Probleme anzugehen und zu überwinden.
Auch längere Zeit danach war der Weg des Aufarbeitens noch nicht vorbei.
Aber durch die Seelsorge wurde ein unüberwindbarer Berg zu überwindbaren Hügelchen.
B.S. - 10/2000
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