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Wenn wir Gott nicht mehr verstehen


... dann aber werde ich erkennen

Wie gehen wir damit um, wenn wir Gott nicht mehr verstehen?

Im folgenden einige Auszüge aus dem Buch „Wenn Du Gott nicht mehr verstehst“ des Psychologen und Arztes Dr. James Dobson, zusammengestellt und bearbeitet von Irmgard Ott.

Die Bibel sagt uns ganz klar, dass wir Menschen oftmals unfähig sind, Gottes unendliche Gedanken zu erfassen oder die Art und Weise zu verstehen, wie Er in unser Leben eingreift. Paulus schreibt: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ... erkennen stückweise, in Bruchteilen; dann aber werden wir erkennen ...“ (1. Kor. 13, 12).

Bei Menschen, die schwere Zeiten durchleben, stellen wir immer wieder fest, dass sie sich in ihrer Krise von Gott zutiefst enttäuscht fühlen. Errettet sie der Herr nicht aus ihren Schwierigkeiten, wandelt sich ihr Frust rasch in Ärger und ein Gefühl des Verlassenseins. Früher oder später gelangen die meisten an den Punkt wo es aussieht, als hätte Gott die Kontrolle über die Angelegenheiten der Menschen verloren. In solcher Situation ist der Mensch in einer Krise, die an seinen Fundamenten rüttelt.
Der menschliche Geist kann enorme Mühsal ertragen, wenn er in seiner Situation einen Sinn erkennen kann. Aber das Fehlen von Sinn macht die Lage unerträglich.
War nicht genau das Hiob zugestoßen? Dieser gottesfürchtige Mann hatte kein Unrecht begangen und dennoch erlitt er innerhalb kurzer Zeit eine Serie von erschütternden Schicksalsschlägen. Hiob hatte alles verloren – seine Kinder, seinen Wohlstand, seine Diener, seinen guten Ruf und seine Freunde. Er durchlitt eine Zeit, in der die Gegenwart des Allmächtigen seinen Blicken verhüllt war. Hiobs größte Not war seine Unfähigkeit, Gott zu finden. Und noch wichtiger, Gott sprach lange nicht mit ihm. Dies brachte Hiob in grenzenlose Verzweiflung.
Selbst Jesus schrie in seiner Todesstunde am Kreuz: “Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“
Die Entschlossenheit zu glauben, wo einem kein Beweis gewährt wird und Fragen keine Antwort erhalten, ist von zentraler Bedeutung für unsere Beziehung zum Herrn.
Dennoch befreit uns eine solche theologische Antwort nicht von dem Schmerz und der Enttäuschung, die wir empfinden, wenn wir durch geistliches Niemandsland pilgern.
Die schlimmste Frustration entspringt dem Wissen, dass Gott das gesamte Universum durch Sein bloßes Wort erschaffen hat, dass Er allmächtig und allwissend ist. Er könnte retten, helfen, heilen, erlösen. Warum tut Er es nicht?
Wir haben uns damit abzufinden, dass wir zu wenig wissen, um all den Schmerz in einer unvollkommenen, gefallenen Welt zu erklären. Unser Verstehen wird darauf warten müssen, dass der über allem regierende Herr wiederkommt, um Offenes selbst zu begleichen und allem Unrecht ein Ende zu setzen.
Sehen wir die Erfahrung an, die Joseph im Alten Testament machte. Sein erst so hoffnungsvolles Leben fiel in Trümmer. Es gibt keinen Fingerzeig, dass Gott Joseph erklärt hat, was Er in diesen vielen Leidensjahren mit ihm vorhatte.
Manchmal gefällt es Gott, uns Seine Handlungsweise noch zu unseren Lebzeiten zu erklären. Jedoch zu Zeiten, in denen nichts einen Sinn zu ergeben scheint, wenn wir  Geschehen  „unfair“ empfinden  und das Gefühl haben, ganz allein in Gottes Wartezimmer zu sitzen – dann sagt Er uns einfach: “Vertrau’ Mir!“

Gott ist gegenwärtig und handelt in unserem Leben
Selbst wenn es uns erscheint, als sei Er tausend Meilen entfernt und nicht im geringsten an unseren Angelegenheiten interessiert, ist Er in Griffweite.
Eine wundervolle Illustration für diese unsichtbare Nähe wird uns in Lukas 24, 13+14 beschrieben: Zwei Jünger hatten die schreckliche Kreuzigung ihres Meisters miterlebt und waren zutiefst deprimiert. Alles, worauf sie ihre Hoffnung gesetzt hatten, war an diesem Kreuz gestorben. All die dramatischen Dinge, die Jesus gesagt und getan hatte, wirkten nun gekünstelt und unwahrhaftig. Er hatte mit solcher Autorität gesprochen, aber jetzt war Er tot. Er hatte behauptet, Gottes Sohn zu sein, aber sie hatten Ihn in seiner Todesstunde ausrufen gehört: “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mt. 27,46)
Die Jünger waren zutiefst verwirrt ... Was hatte ihnen all die Zeit genutzt, die sie mit diesem Mann verbracht hatten? – Sie erkannten nicht, dass Jesus in eben diesem Augenblick mit ihnen die staubige Strasse entlangging. Zu diesem Zeitpunkt sahen sie nur Fakten, die nicht miteinander in Einklang zu bringen waren.
Glauben Sie niemals, dass Gottes Schweigen oder Seine anscheinende Untätigkeit ein Beweis für Sein Desinteresse wären. Reverend Reuben Welch sagte einmal: “Bei Gott geschieht immer etwas, selbst wenn anscheinend gar nichts geschieht.“ Der Herr ist in Seiner unnachahmlichen Art auch dann am Wirken, wenn unsere Gebete in einem leeren Universum widerzuhallen scheinen.

Gott handelt immer zur rechten Zeit
Manchmal geht Er qualvoll langsam heran unsere Probleme zu lösen, die wir Seiner Aufmerksamkeit empfehlen.
Als Lazarus todkrank wurde (Lukas 11), taten seine Schwestern das Naheliegendste: sie sandten eine dringende Botschaft an Jesus. Sie warteten auf Ihn, aber Jesus kam nicht bis Lazarus starb. Die Schwestern waren außer sich vor Kummer und wohl zutiefst von Jesus enttäuscht. Dieser wirkte Wunder für wildfremde Menschen, heilte Blinde und Lahme. Ob Maria zu Martha sagte: “Ich verstehe das einfach nicht, ich dachte, Er hätte uns lieb. Warum hat Er uns so schmählich im Stich gelassen?“
Haben Sie auch schon bemerkt, dass Jesus “vier Tage“ zu spät in Erscheinung tritt? Wäre Er rechtzeitig gekommen, hätten wir uns viel Stress erspart, den wir durchlitten haben. - “Herr, wo warst Du ...?“
Dennoch ist es entscheidend wichtig uns klarzumachen, dass Er niemals wirklich zu spät kommt. Er kam gerade zum richtigen Zeitpunkt, um Gottes Absicht auszuführen – wie Er es immer tut.

Aber der Herr lässt zuweilen zu, dass Jahre “vergeudet“ werden – so jedenfalls erscheint es uns.
Denken wir an große christliche Persönlichkeiten die dahingerafft wurden, bevor sie ihr Potenzial ausgeschöpft hatten: Dietrich Bonhoeffer (39 J.), Oswald Chambers (43 J.),  Peter Marshall (47 J.) usw. Warum investiert Gott außergewöhnliche Fähigkeiten in Menschen, deren Leben von einem frühen Tod verkürzt wird?
Es ist wichtig zu verstehen, dass Gottes Wertsystem ganz anders ist als unser eigenes. So erscheint uns menschlich gesehen der Tod als endgültige Niederlage, als Tragödie, die alles zunichte macht. Gott jedoch sieht den Tod sehr anders als wir Menschen. In Seinen Augen ist er keine Katastrophe. “Der Tod Seiner Heiligen wiegt schwer vor dem Herrn“ (Ps. 116, 15).

Wir Menschen sind in Gottes Augen unendlich wertvoll
Ich frage mich, ob Gott sich auf den Tag freut, an dem Er uns begreiflich machen kann, was sich in den “harten“ Zeiten wirklich abgespielt hat. Es erscheint mir nur logisch anzunehmen, dass Gott der Vater leidenschaftlich um Seine Menschen besorgt ist und unseren Kummer in jenen unaussprechlichen Augenblicken teilt.
Wenn menschliche Intelligenz und Aufnahmefähigkeit schon unzuverlässig sind, wenn es um Dinge geht, die wir sehen, anfassen, hören, schmecken und riechen können – um wie viel weniger sind sie dann in der Lage, den unerforschlichen Gott des Universums richtig einzuschätzen?
Würden wir die Majestät des Herrn und die Tiefe Seiner Liebe zu uns wirklich ver-stehen, so würden wir gewiss auch jene Zeiten aus Seiner Hand leichter annehmen, in denen Er entgegen aller menschlichen Logik handelt.
Abraham hatte mit 75 Jahren eine Verheißung von Gott erhalten. Dann folgte eine lange Zeit des Schweigens! Jahre vergingen! Der Herr löste weder Sein Versprechen ein, noch erklärte Er Sein Hinhalten. Die Tatsachen ergaben keinen Sinn. Die Puzzleteilchen passten einfach nicht zusammen. Doch Abraham glaubte Gott auch dann noch, als er keinen Sinn mehr in Seinem Handeln entdecken konnte.
Gott lässt sich von menschlichen Begrenzungen niemals einschränken. Er hat alles vollkommen in der Hand. In solchen Situationen scheint Gott sich selbst zu widersprechen und keine zufriedenstellende Erklärung will ans Licht kommen.
Gelassenheit im Sturm
Elisabeth Elliot schreibt: “Haben Sie sich jemals mit Leib und Seele einer Aufgabe verschrieben, darüber gebetet, mit ganzem Herzen daran gearbeitet, weil sie überzeugt waren, dass sie im Einklang mit Gottes Willen standen, und dann zusehen müssen, wie sie Schiffbruch erlitten?“
Viele Gläubige werden an irgendeinem Punkt ihres Lebens “Schiffbruch erleiden“ und haben zu lernen, nicht in Panik zu geraten wenn ihr Schifflein auf eine Sandbank läuft. Paulus schreibt in Philipper 4,11f: “Ich habe gelernt ...“ Er spricht hier von einer durch Übung erworbenen Gelassenheit.
Oft besteht inmitten des Chaos ein stilles Wissen darum, dass der Herr da ist und immer noch die Zügel in der Hand hält. Gott freut sich, wenn wir Ihm zu vertrauen, auch wenn scheinbar nichts mehr einen Sinn ergibt!
Wenn Seine Absichten erfüllt sind und der rechte Zeitpunkt gekommen ist, wird Er dem stürmischen See befehlen, still zu werden und uns sicher ans entfernte Ufer bringen.

Es ist nicht falsch, sich um Verständnis zu bemühen, jedoch wichtig, sich dabei nicht auf unseren Verstand zu verlassen! Früher oder später wird er uns Fragen stellen, die wir nicht beantworten können. An dieser Stelle ist es gut, uns an Gottes Wort zu erinnern das sagt: ‚Soweit der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken’ (Jesaja 55). Wir sind von der Verantwortung befreit, in allem einen Sinn zu finden.

Aus: Dr. James Dobson „Wenn du Gott nicht mehr verstehst“,
ISBN 3-7751-2115-3, mit freundlicher Genehmigung des Verlags.



1.Kor. 13, 12

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ....
Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen ...
Luther       
                                                                                                                                                              
Noch ist uns bei aller prophetischer Schau vieles unklar und rätselhaft ...
Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen ...
Hoffnung für alle

Jetzt sehen wir alles nur wie in einem Spiegel, und darum bleiben viele Rätsel. ...
Jetzt erkenne ich nur Teilwahrheiten, dann aber werde ich alles erkennen ....
Bruns

... in Bruchteilen ...
Schlachter

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